Kupferpreis zeigt sich resistent – Niveau gehalten
Ob schwaches japanisches BIP im vierten Quartal oder verhaltene Kupfer-Importe in China – die Industriemetalle im Allgemeinen und der Kupferpreis im Besonderen ließen sich überhaupt nicht beeinträchtigen: Kupfer legte auf 4.600 US-Dollar für die Tonne zu, nachdem es auf unter 4.450 US-Dollar je Tonne durchgesackt war. Pessimismus – Fehlanzeige.
Industriemetalle präsentieren sich optimistisch
Einige Entwicklungen an den Märkten sorgen für Verwunderung: Die japanische Wirtschaft legte ein schwaches 2015 hin, selbst das vierte Quartal blieb hinter den Erwartungen zurück – und trotzdem konnte der Aktienindex Nikkei 225 ordentlich zulegen. Offensichtlich erwarten die Marktteilnehmer, dass die Notenbank der Wirtschaft in Japan wieder unter die Arme greift. Ebenso wenig Auswirkungen hatten die im Januar im Vergleich zum Dezember um 17 % zurückgegangenen Kupfer-Importe Chinas, nur noch 440.000 Tonnen wurden verzeichnet. Hier liegen die Gründe allerdings auf der Hand: Das chinesische Neujahrsfest wird traditionell mit einer Feiertagswoche begangen, sodass auch deutlich weniger Eisenerz geordert wurde.
Da die Januarwerte für Kupfer und Eisenerze sich aber trotzdem oberhalb des Vorjahresniveaus einpegelten, wurde die Euphorie bei den Edelmetallen nicht beeinträchtigt: Kupfer eroberte die 4.600 US-Dollar für die Tonne zurück und realisiert damit einen Anstieg um 2 Prozent. Dazu dürften aber auch die großen Finanzinvestoren beigetragen haben: Die Netto-Short-Positionen an der Comex in New York wurden weiter abgebaut – und zwar in der dritten Woche in Folge.
Weitere Aussichten: Volatile Märkte erwartet
Die wachsende Abhängigkeit von den Zentralbanken zeigt sich einmal mehr im Fall von Japan: Auch wenn die Börse dort Rücksetzer verkraften muss, zeigen sich die Investoren doch optimistisch – in Erwartung von Stützungsmaßnahmen. Eine nachhaltige Entwicklung sieht natürlich anders aus. Abzuwarten bleiben nun die weiteren Entwicklungen in China, das nach Abschluss der Feierlichkeiten den Handel wieder aufgenommen hat.
Der US-Dollar konnte in den letzten Tagen wieder an Stärke gewinnen, was in erster Linie der vorläufigen Stabilisierung im Ölpreis geschuldet war: Sollten sich nämlich Russland und die OPEC-Länder wirklich an die Vereinbarung halten und die Förderquoten einfrieren, so ist Texas davon nicht betroffen. Die Ölproduzenten in den USA wittern bereits Morgenluft, was dem Ölpreis zwar nicht zuträglich wäre, aber der einheimischen Industrie dafür umso mehr. Die Prognosen für die Industriemetalle müssen daher verhalten ausfallen, auch wenn sie sich bislang allen Widrigkeiten zum Trotz behauptet haben. Kann der US-Dollar allerdings weiter zulegen, dürfte sich dies negativ auswirken.