In den letzten 14 Tagen konnte der Kupferpreis um satte 15 Prozent zulegen. Das Industriemetall stieg von 6000 US Dollar pro Tonne auf aktuell 6431 US Dollar. Der starke Anstieg ist vor allem der robusten Nachfrage aus China geschuldet, da die chinesische Regierung weiterhin in den Ausbau seiner Infrastruktur invertiert.

International Copper Study Group rechnet mit Angebotsüberschuss

Bei dem Treffen der International Copper Study Group (ICSG) gab es nur geringfügige Änderungen gegenüber den Aussagen des letztens Treffens im Oktober. Die Rohstoffhändler rechnen weiter mit einem Angebotsüberschuss. Dieser wurde mit etwas über 360.000 Tonnen jedoch leicht nach unten korrigiert. Auch für das Jahr 2016 hat die ICSG eine erste Schätzung abgegeben. Demnach soll der Angebotsüberschuss im nächsten Jahr sinken und nur noch bei 228.000 Tonnen liegen. Insgesamt rechnet die ICSG mit einem weltweiten Nachfrageanstieg von 0,6 Prozent im Jahr 2015. Zum Vergleich: 2014 stieg die weltweite Nachfrage noch um sieben Prozent. Zudem rechnet die ICSG in diesem Jahr mit steigenden Kupferpreisen, denn auch außerhalb der Volksrepublik China, werden große Industrie und Infrastrukturprogramme in Angriff genommen. Besonders Indien, Thailand und Indonesien verzeichnen hohe Wachstumsraten. Nach der Bekanntgabe der ICSG, dass der Kupferpreis im Jahresverlauf auf 6.500 US Dollar die Tonne steigen wird, setzte das rote Metall sofort Segel nach Norden und erreichte in nur vier Tagen fast genau diese Marke.

Trotz des sinkenden BIP in China steigt die Nachfrage nach Kupferpreis

Zu Wochenbeginn lieferte der HSBC-Einkaufsmanagerindex aus China wenig Grund zur Freude. Erneut verfehlte der HSBC-Einkaufsmanagerindex die wichtige Marke von 50 Punkten, welcher für ein Wirtschaftswachstum spricht. Jedoch wird die chinesische Regierung auch in diesem Jahr Billionen von US Dollar in die Infrastruktur des Landes investieren, da stört es auch wenig, das dass Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) kaum mehr die anvisierten sieben Prozent erreichen wird. Es wird in jedem Fall zu einer höheren Nachfrage nach Kupfer im Reich der Mitte kommen.

Anleger, die bereits im Januar in den Markt eingestiegen sind, können bereits jetzt satte Gewinne einstreichen. Denn seit Ende Januar wird dem roten Industriemetall eine relative Stärke attestiert. Anfang Februar überwand der Relative-Stärke-Index die Marke von 30 Punkten, welche als klares Kaufsignal gilt. Auch jetzt sind die Voraussetzungen gut, jedoch sollte mit Vorsicht gehandelt werden, denn viele Spekulanten sitzen momentan im Boot. Der Markt kann schnell als überkauft gelten und den Kupferpreis in die Knie zwingen. Wirt empfehlen Longpossitionen zu platzieren mit einer Knockoutschwelle von 6100 US Dollar pro Tonne.

Physisches Kupfer

Der gestiegene Kupferpreis dürfte vor allem Händler freuen, welche sich rechtzeitig mit dem günstigen Kupfer eingedeckt hatten. Diese können sich nun über Gewinne freuen. Für Verbraucher wird das Industriemetall wieder teuer. Jedoch hat sich der Euro gegenüber dem US Dollar um vier Cent erholt. Zumindest aus dieser Sicht können die Verbraucher aufatmen.