Kupferpreis: Chinas Nachfrage entscheidet
Der Kupferpreis entwickelt sich im Wochenverlauf freundlich und notierte zum Börsenschluss am Freitagabend bei 7.663,- US-Dollar je Tonne Kupfer – das entspricht einem Plus von 1,6 Prozent.
Nach der Fundamentalanalyse hat sich auf der Angebotsseite in den letzten zwei Jahren wenig verändert. In diesem Jahr hingegen sollte einige neue Projekte an den Start gehen und die Förderung der bestehenden Minen erhöht werden. Eine Studie von Barclays hat nun die Entwicklung analysiert.
Die Angebotsseite
Demnach hat sich die Kupferproduktion in Chile erholt – die Förderung wuchs im ersten Halbjahr um 2,5% (auf Jahressicht gesehen). Die vier größten Kupferminen Escondida, Los Bronces, Collahuasi und Grasberg senkten aber bereits die Förder-Prognosen für die zweite Jahreshälfte.
Die globale Kupferproduktion konnte im Juli um 4% zulegen, nachdem sie zu Jahresbeginn zunächst rückläufig war. Auffällig ist jedoch, dass viele Projekte unter technischen Problemen durch die Verarbeitung von Kupfererz mit einem geringen Kupferanteil leiden. Einen immer größeren Beitrag zur Kupfer-Produktion kann jedoch die Recycling-Industrie leisten: Der Anteil des wiedergewonnen Kupfers aus Kupferschrott erreichte mit 19% am Weltmarktangebot einen Rekordstand.
Die Nachfrageseite
Auf der Nachfrageseite hängt alles von der wirtschaftlichen Entwicklung ab: Im wichtigsten Nachfrage-Land China gehen Ökonomen inzwischen lediglich von einem Wirtschaftswachstum wischen 7,9 und 8,1 Prozent für das Gesamtjahr aus. Gemessen an den zweistelligen Wachstumsraten der vergangenen Jahre entäuschend. Allerdings könnten weitere Konjunkturmaßnahmen der Regierung schnell dafür sorgen, dass die niedrigen Erwartungen übertroffen werden.