Der Kupferpreis befindet sich weiter im freien Fall. Im Mai sah es noch nach einer Erholung des Kupferkurses aus als der Preis pro Tonne an die 7000 US Dollar Marke Vorstoß. Dieser Aufschwung wurde rapide gebremst. Aktuell notiert Kupfer auf dem Rohstoffmarkt mit 5158 US Dollar und hat somit sein 6-Jahrestief durchbrochen.

Der Abwärtstrend auf dem Kupfermarkt setzt sich fort

Im Jahresverlauf hat der Kupferpreis satte 27 % eingebüßt. Schaut man sich den heutigen Preis an, könnte man fast zu der Meinung kommen, dass das rote Industriemetall nicht mehr benötigt wird. Die Ursachen hierfür sind breit gefächert. Zum einen wächst die Wirtschaft in China nicht mehr wie in den vergangenen Jahren. Die Volksrepublik ist mit 40 Prozent der größte Abnehmer von Kupfer auf dem Weltmarkt. Verschiedene Konjunkturprogramme im Reich der aufgehenden Sonne haben zwar dazu geführt, dass sich die Abnahmemenge kaum gesunken ist, mit einem größeren Schub ist jedoch nicht zu rechnen.

In Europa wächst die Wirtschaft weit langsamer als von den Analysten vorhergesagt. Der Ankauf von Kupfer ist im Euro raum deutlich gesunken. Dies ist vor allem dem starke US Dollar geschuldet. Wir alle Rohstoffe wird auch Kupfer in US Dollar gehandelt. Der derzeitige Aufschwung des US Dollar drückt weltweit die Verkäufe. Trotz des der nur langsam wachsenden Wirtschaft in den USA steht wahrscheinlich die erste Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank Fed im September 2015 an. Viele Faktoren deuten darauf hin, dass die mehrfach verschobene Zinswende, noch in diesem Herbst umgesetzt wird. Zwar ist dies schon weitgehend in den aktuellen Dollarkurs eingespeist, jedoch wird der US Dollar nach der Zinswende weiter erstarken und somit die Rohstoffpreise anheben.
Anders als beim Rohöl gibt es beim Kupfer kein signifikantes Überangebot. Ganz im Gegenteil in den letzten fünf Jahren überstieg die Nachfrage das Angebot. Laut der International Copper Study Group könnte sich dies 2015 erstmals ändern. Das Überangebot wird aber eher moderat ausfallen. Dies ist auch Abhängig davon ob die Kupferminen ihre prognostizierten Mengen an den Markt liefern können und danach sieht es wirklich nicht aus. Streiks in Peru und die vorübergehende Schließung einer der weltweit größten Kupferminen in Chile sorgen für einen Produktionsstopp.
Für mittelfristige bis langfristige Anleger ist jetzt die beste Zeit, um am niedrigen Kupferkurs zu antizipieren. Zwar kann der Kurs bis zur Zinswende in Amerika noch unter die 5000 US Dollar Marke fallen, jedoch langfristig wird er sich erholen. Zurzeit drückt die eher negative Stimmung der Händler und die hohe Anzahl an Short-Positionen auf den Preis. Nüchtern betrachtet ist Kupfer aber schon jetzt unterbewertet.

Physisches Kupfer

Die Händler von physischem Kupfer haben im Moment mit dem sehr starken US Dollar zu kämpfen. Betrachtet man den Chart Euro pro Tonne Kupfer so weißt dieser einen weitaus geringeren Preisverfall aus. Trotzdem sind die Preise auch hier sehr niedrig und ein Einstieg kann sich jetzt lohnen.