Kupfer markiert neues Zwischenhoch – gute Aussichten für Industriemetalle
Nun scheint sich Kupfer endlich aus dem Abwärtskanal, der den Preis seit Mai letzten Jahres nach unten gedrückt hatte, befreit zu haben: Mit 4.864 US-Dollar für die Tonne wurde ein beeindruckendes Signal gesetzt. Verstärkt wurde der Trend mit einem Anstieg des US-Futures auf Kupfer, was bei aller Vorsicht als Einstiegssignal gewertet werden könnte.
Stetig bergauf – Kupfer erklimmt neue Höhen
In den letzten Handelstagen arbeitete sich Kupfer kontinuierlich nach oben, es ist schon einige Monate her, dass das Industriemetall mehr als 4.860 US-Dollar für die Tonne kostete. Getrieben wurde der Preis in erster Linie von festen Aktienmärkten – sowohl in Asien als auch in den USA präsentierten sich die Werte stabil. Flankiert von US-Wirtschaftsdaten, die auf einem relativ niedrigen Niveau zumindest robuster ausfielen, als das im vierten Quartal 2015 der Fall war, gehen die Marktteilnehmer offenbar von einer steigenden Nachfrage aus. Nicht zuletzt die gestiegenen Ausgaben für den US-Bausektor dürfte dafür als Indiz gewertet werden, denn die USA sind hinter China die Nummer Zwei bei den Kupferkonsumenten.
Diese zarten Impulse, die die Wirtschaftsdaten liefern, sind aber nur eine Seite der Medaille: Vor allem das sich verknappende Angebote dürfte in Zukunft die Preise für Kupfer nach oben treiben. Unterstützt werden diese Entwicklungen durch spekulative Geschäfte mit dem Industriemetall: Die LME-Daten lassen einen Anstieg der Netto-Long-Positionen erkennen. Dieser Zuwachs bewegt sich auf dem Niveau des letzten Novembers, baut damit allerdings auch schon wieder Korrekturpotenzial auf – kurzfristige Einbrüche beim Kupferpreis sind also nicht ausgeschlossen.
Kupferpreis auf lange Sicht höher erwartet
Von den kurzfristigen Schwankungen abgesehen, die in erster Linie durch Spekulationen befeuert werden, dürfte sich das Industriemetall langsam wieder zu alter Stärke aufschwingen. Bestätigen sich die ersten Trends in Bezug auf die US-Wirtschaft und die chinesischen Werte, ist der Boden für einen Preisanstieg bereitet. Darüber hinaus könnte auch die sogenannte Flüchtlingskrise für eine stärkere Nachfrage sorgen: Über kurz oder lang werden sich die EU-Mitgliedsstaaten der enormen Herausforderung stellen und Infrastrukturprogramme auflegen müssen. Es werden Unterkünfte und preisgünstiger Wohnraum sowie eine bedarfsgerechte Infrastruktur benötigt, um den immensen Zustrom auf Dauer beherrschen zu können.
Das Festhalten an der sogenannten schwarzen Null ist an dieser Stelle kontraproduktiv, diese außerordentliche Situation erfordert außergewöhnliche Maßnahmen – die unter dem Strich allen zugutekommen. Es fehlt derzeit nur an Politikern, die mit ausreichend Weitblick und Rückgrat die notwendigen Schritte gehen und unser Land besser für die kommenden Herausforderungen aufstellen. Die Landtagswahlen in der nächsten Woche dürfen hier erste wichtige Ausrufezeichen setzen.