Kupfer in der Aufwärtsbewegung – 5.000-er Marke wieder geschafft
Auch wenn das Industriemetall noch weit von seinem einstigen Wert entfernt ist, lässt sich doch ein schöner Aufwärtstrend nicht verleugnen: Die bereits Anfang März eroberte Marke von 5.000 US-Dollar für die Tonne konnte nach einigen Rücksetzern zurück erobert werden – nicht zuletzt aufgrund der FED-Entscheidung.
Kupferpreis mit kräftigem Gewinn
Kämpfte Kupfer Ende Februar noch um 4.700 US-Dollar für die Tonne, konnte es in dieser Handelswoche mit 5.070 US-Dollar für die Tonne ein neues Hoch markieren – diesen Wert hatte das Industriemetall seit 4,5 Monaten nicht mehr erreicht. Damit stand Kupfer nicht alleine da, auch alle anderen Industriemetalle und allen voran Zink schwangen sich zu neuen Höhen auf. Einer der wichtigsten Konsumenten, nämlich China, sorgte in Person des Premierministers Li Keqiang für eine starke Unterstützung. Er schloss nämlich aus, dass die chinesische Wirtschaft eine „harte Landung“ hinlegen könnte, was weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Konjunktur erwarten lässt.
Diese Aussage scheint in den Märkten deutlich mehr Einfluss zu haben, als die widersprüchlichen Meldungen zur Entwicklung der Lagerbestände: Die SHFE konstatierte nämlich für Mitte Dezember mit 350.000 Tonnen einen rekordverdächtigen Wert. Im Gegenzug sank der LME-Bestand auf 170.000 Tonnen – so wenig Kupfer wurde zuletzt im Dezember 2014 gelagert. Ein weiterer Preistreiber dürfte die Einschätzung der International Copper Study Group (ICSG) sein, die für das siebte Jahre in Folge ein Angebotsdefizit für Kupfer prognostiziert. Dieses fällt mit 56.000 Tonnen für das laufende Jahr zwar geringer aus, als zunächst erwartet worden war, aber auch für 2017 zeichnet sich nur ein kleiner Überschuss ab.
Kupfer – Preiserhöhung durch Anstieg der Netto-Long-Positionen
Rohstoff-Spekulanten sehen in der Angebotsverknappung offenbar ein interessantes Kaufsignal, denn seit einigen Tagen nehmen die Netto-Long-Positionen an der LME kräftig zu. Und diese Entscheidungen haben einiges für sich: Selbst wenn der Kupferpreis wieder etwas fallen sollte, dürfte die Angebotsseite mit Kürzungen reagieren und damit den Wert wieder unterstützen. Unter dem Strich sind sich die Experten darüber einig, dass mittel- und langfristig mit einem Anziehen der Industriemetallpreise zu rechnen ist.
Auch wenn im Moment noch eindeutige Signale aus der Wirtschaft fehlen, weder die EU noch andere große Industrienationen kommen um Investitionen in die Infrastruktur herum – und Kupfer spielt dabei eine entscheidende Rolle. Allein die Notwendigkeit, neuen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, dürfte die Nachfrage deutlich ansteigen lassen. Für Investoren eröffnet sich ein interessantes Potenzial – sowohl kurzfristig als auch mit etwas längerem Atem.