Jahresauftakt mit Paukenschlag: Kupferpreis gibt deutlich nach
Hiobsbotschaften verhagelten den Auftakt des neuen Börsenjahres, die chinesische Industrie zeigte sich derart schwach, dass die Festlandbörse Chinas am Montag um rund sieben Prozent einbrach – und vorzeitig schloss. Die großen Indizes dieser Welt sackten ebenfalls ein, was nicht ohne Folgen für die Industriemetalle bleiben konnte.
Chinesische Wirtschaft löst kleines Börsenbeben aus
Die Dezember-Zahlen zeigten auf, dass die chinesische Industrie weiterhin mit einem Abwärtstrend zu kämpfen hat. Gleichzeitig liefen Unterstützungsmaßnahmen für den Aktienmarkt in China aus, was die Anleger ebenso verunsichert haben dürfte wie die Maßnahmen der chinesischen Zentralbank: Der Referenzkurs zum US-Dollar wurde auf 6,5032 Yuan festgelegt – und damit seit mehr als vier Jahren erstmals unterhalb der Grenze von 6,5. Die Abwertung soll die Voraussetzungen für die chinesische Wirtschaft verbessern, allerdings streben derzeit alle großen Industrienationen in Ermangelung anderer Stimuli eine Schwächung der eigenen Währung an. Die Signale, die von einer derartigen Strategie ausgehen, sind alles andere als positiv.
So war es eine logische Folge, dass der Kupferpreis vom Jahresendstand über 4.700 US-Dollar je Tonne zum am Montag auf 4.600 US-Dollar für die Tonne durchsackte. Auch die Gegenbewegung auf knapp 4.680 US-Dollar je Tonne war nur kurzfristig, aktuell bewegt er sich unterhalb der 4.650-er Marke seitwärts. Erst bei einem Überschreiten der Grenze bei 5.000 US-Dollar je Tonne kann bei Kupfer aber von einer Entspannung gesprochen werden – allein, es fehlen die wichtigen Impulse.
Gebremste Erwartungen für das neue Jahr
Die Zahlen aus China sind für das Metall besonders wichtig: China ist der größte Nachfrage, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt beeinflusst damit die Rohstoffpreise direkt. Schon im vergangenen Jahr hat der Kupferpreis um rund 25 Prozent nachgegeben, weil das Wachstum vor allem in China, aber auch in den Schwellenländern und großen Industrienationen sukzessive zurückgegangen ist. Bleiben die Anleger nun vorsichtig, um zunächst die Entwicklungen in China abzuwarten, dürften die Preise für die Industriemetalle weiterhin unter Druck geraten. Mit Dominic Schnider gibt dann auch einer der Experten der UBS Wealth Management Hong Kong eine neue Marke heraus, an der er Kupfer in drei Monaten sieht, nämlich bei 4.200 US-Dollar für die Tonne.
Natürlich ist das Jahr noch jung und nach den ersten heftigen Turbulenzen müssen die Daten neu sortiert werden, allerdings stellen sich die Vorzeichen insgesamt nicht allzu positiv dar. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Krisenherde, vor allem im Mittlere und Nahen Osten kam es in den letzten Tagen zu einer gefährlichen Eskalation, die die Stimmung weiter drücken kann.