Streik in der größten Kupfermine
Der Streik in der größten Kupfermine der Welt Escondida geht weiter. Insgesamt 2.400 Arbeiter legten die Arbeit nieder, weil sie stärker an den Gewinnen des Betreibers BHP Billiton beteiligt werden wollen. Die Minenarbeiter und Gewerkschaften fordern einen Bonus in Höhe von 11.000 Dollar pro Arbeiter, die Minengesellschaft ist aber derzeit nur bereit 5.500 Dollar zu bezahlen.
Laut dem Minenbetreiber sind die Streiks illegal, da alle Arbeiter einen ordentlichen Arbeitsvertrag haben. Ganz offen wird auch mit Entlassungen gedroht, wenn nicht die Arbeit wieder aufgenommen wird. Davon lassen sich die Arbeitnehmer aber derzeit nicht beeindrucken. Die Gewerkschaften haben bereits angedroht, die Streiks auf andere Minen auszudehnen, falls es zu Entlassungen kommen sollte.
Das könnte auch den chilenischen Staatskonzern Codelco treffen, der erst vor kurzem bestreikt wurde und der größte Kupferproduzent der Welt ist. Schon allein deshalb ruft Staatspräsident Sebastian Pinera zu Besonnenheit auf, zudem fürchtet er um den guten Ruf Chiles bei internationalen Investoren.
Chile ist derzeit mit einem Anteil von 34% an der Weltproduktion der größte Kupferproduzent. Die bestreikte Mine fördert 7% des weltweiten Kupfers und die Produktionsausfälle belaufen sich derzeit auf 3.000 Tonnen Kupfer pro Tag. Sollten die Streiks andauern, kann es für den Kupferpreis nur eine Richtung geben.
Die International Copper Study Group (ICSG) berichtet von einem Angebotsdefizit über 69.000 Tonnen für die ersten vier Monate des Jahres. Zwar meldet das World Bureau of Metal Statistics (WBMS) ein Angebotsüberhang, aber nach Meinung der ICSG sei dabei nicht die versteckte chinesische Nachfrage berücksichtigt, die zu einem großen Teil aus Lagerbeständen gedeckt wurde. Diese These wird auch von den offiziellen Lagerbeständen in Shanghai unterstützt, die seit März um 65.000 Tonnen gefallen sind.
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