Kupfer weiter auf Talfahrt
Der Kupferpreis gab auch in den vergangenen zwei Wochen nach. Wobei sich die Verluste moderater auswirten als zu Monatsbeginn. Jedoch verlor das rote Industriemetall drei Prozent und viel unter die wichtige Barriere von 6000 US Dollar pro Tonne Kupfer. Aktuell wird Kupfer mit 5941 US Dollar an den Rohstoffmärkten gehandelt.
Analysten befürchten weiteren Einbruch auf dem Kupfermarkt
Schwache Wirtschaftszahlen und der weiterhin schwelende Konflikt in der Griechenlandfrage drückten die Rohstoffpreise in der vergangenen Woche. Die europäische Staaten und der IWF können sich nicht zu weiteren Zugeständnissen gegenüber Griechenland durchringen. Die europäischen Staaten bestehen auf eine Mehrwertsteuer Anhebung und auf ein Absenken der Renten sowie eine Kürzung der Militärausgaben. Dies wiederum möchte die griechische Regierung nicht und somit sind die Verhandlungen erneut auf Eis gelegt. Viel Zeit bleibt den Griechen jedoch nicht mehr, denn Ende Juni 2015 steht die Zahlungsunfähigkeit bevor. Dies ist auch Kanzlerin Merkel bekannt. Ihr Spruch „Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“ scheint für die Griechen nicht mehr zu gelten. Erstmals äußerte sich Merkel zu einem Austritt Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung.
Natürlich drückte das Thema den Euro erneut in den Keller. Somit wird auch Kupfer in der Eurozone teurer. Zudem gab es eine weitere Belebung auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt, somit rückt die Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank FED in greifbare Nähe. Zwar ist viel von der schon lange Zeit erwarteten Zinserhöhung bereits in den Dollarkurs eingepreist, jedoch dürfte es den Euro weiter in den Keller drücken. Steigt dann auch noch Griechenland aus dem Euro aus, hätte dies verherende Konsequenzen. Bei einem Eurokurs unter einem Euro pro US Dollar dürfte der Kupferpreis auf rund 5.000 US Dollar die Tonne fallen. Genau dies befürchten die Analysten. Denn es herrscht ähnlich wie bei Rohöl ein Überangebot auf dem Markt. Zudem stehen Erzeugerländer wie Chile oder Peru unter Verkaufsdruck.
Für einen Preisanstieg spricht hingegen nicht viel. Einige Händler sind zwar der Meinung, dass ein schwacher Euro die Wirtschaft in Europa nachhaltig wachsen lässt und somit der Absatz angekurbelt wird. Dies betrifft aber nur die exportstarken Nationen wie Deutschland und Italien.
Physisches Kupfer
Für Händler von physischem Kupfer ist in diesen Tagen der Dollarkurs entscheidend. Mit einem weiter fallenden Euro, werden sich die Preise erhöhen, in wie weit dies durch den Wertverlust des Kupfers ausgeglichen wird, lässt sich momentan nur schwer abschätzen.