US Dollar drückt Kupferpreis auf Fünf-Jahrestief
Der Rohstoffmarkt hat zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag erlitten, dem sich auch das Industriemetall Kupfer nicht entziehen konnte. Innerhalb von nur sieben Tagen brach der Kurs um fast 300 US Dollar ein. Aktuell wird das rote Metall mit 6105 US Dollar an der Börse gehandelt, demnach 315 US Dollar leichter als bei unserem letzten Bericht. Der Grund des starken Kurseinbruchs ist der stark gestiegene US Dollar. Dieser hat seit Jahresbeginn um satte vier Prozent zugelegt. Analysten reden bereits jetzt von einer baldigen Parität der Währungen.
Griechenland droht mit Austritt aus dem Euro
Einmal mehr sorgte das kleine Griechenland für mächtig Wirbel an den Finanzmärkten. Hintergrund ist die Wahl in Griechenland am 25.01.2015. Der Linkspolitiker Alexis Tsipras, hat bereits mehrfach verkündet, den auferlegten Sparkurs der Europäischen Union zu beenden. Er plädiert für einen radikalen Schuldenschnitt und will mit der EU verhandeln. Einen Austritt aus dem Euro sieht er jedoch nicht. Vielmehr hat die Bundeskanzlerin Merkel und der Finanzmister Schäuble für das drastische Beben gesorgt, denn beide sagten: „Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro ist verkraftbar“. Gleichzeitig bekräftigte der Präsident der Europäischen Zentralbank Draghi, dass er gegen die schwellende Deflation Maßnahmen ergreifen wird. Längst hat er einen Plan für den Ankauf von Staatsanleihen ausarbeiten lassen. Diese beiden Faktoren bescherten dem US Dollar einen Raketenstart ins neue Jahr.
Neben all diesen negativen Faktoren sehen einige Finanzexperten gerade jetzt steigende Preise. Die Rohstoffe sind günstig wie nie und vor allem in der EU wird reichlich Geld in den Markt gepumpt. Er herrscht eine regelrechte Kaufzurückhaltung bei den Händlern, denn viele erwarten einen weiteren Rückgang des Kurses und wollen noch günstiger zuschlagen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Händler auf den Hebel auf Long legen.
Gute Nachrichten kamen zudem aus der Volksrepublik China. Das Land wird in diesem Jahr mehr als eine Billion Euro in 300 Infrastrukturprojekte investieren. Zwar haben die Chinesen reichlich Kupfer in Ihren Lagern, aber auch sie werden bei den günstigen Preisen weiter die Bestände auffrischen. Zumal der chinesische Staat hohe Devisenreserven hat, allein drei Billionen US Dollar lagern in der Staatskasse.
Die Aussichten auf einen steigenden Kupferpreis sind demnach gar nicht so schlecht. Der Markt könnte nach dem Motto reagieren: „Willst du nicht, nehme ich es“. Des Weiteren spricht wenig dafür, dass die Fed den amerikanischen Leitzins erhöht. Noch weniger spricht für einen Austritt Griechenlands aus dem Euro. Gerade jetzt können risikofreudige Anleger ein gutes Geschäft machen.
Physisches Kupfer
Für die Händler von physischen Kupfer bleibt nur eine Empfehlung: Bestände halten und wer liquide ist, sollte jetzt langsam mit dem Ankauf beginnen.