Uneinheitliche Meinungen der Analysten bei der Bewertung des Kupferpreises
Die schlechten Wirtschaftszahlen der Industrienationen in dieser Woche sind auch auf dem Kupfermarkt angekommen. Besonders die Zahlen aus China, welches knapp 50 Prozent des weltweit geförderten Kupfers verbraucht, waren für den Preisverfall verantwortlich. Der Kupferpreis fiel in den vergangenen zwei Wochen um 140 US Dollar pro Tonne. Aktuell wird der Rohstoff mit 6635 US Dollar an den Börsen gehandelt.
Welchen Weg schlägt der Kupferpreis ein?
Bei den Rohstoffhändlern auf dem Börsenparkett herrschen starke Meinungsverschiedenheiten über die zukünftige Entwicklung des Rohstoffes. Während die eine Hälfte von steigenden Preisen ausgeht, vermuten die anderen Händler fallende Preise. Was führt zu dieser ungewöhnlichen Einschätzungslage?
Derzeit kauft die Volksrepublik China so viel Kupfer vom Markt, wie seit Jahren nicht mehr und dies trotz schlechter Konjunkturdaten. Deshalb glauben viele Analysten, dass in China schon bald ein großes Überangebot des roten Metalls zu erwarten ist. Das würde den Preis eindeutig sinken lassen, denn wer seine Lager gefüllt hat, muss nichts hinzukaufen.
Die andere Hälfte der Händler hofft auf eine starke Erholung der amerikanischen Wirtschaft. Die USA sind immer noch die größte Volkswirtschaft und verbrauchen rund 25 Prozent des weltweit geförderten Rohstoffes. Zudem setzen sie darauf, dass die chinesische Volkswirtschaft weiter an Fahrt aufnimmt, und schon im nächsten Jahr ein zweistelliges Wachstum erreichen wird. Mit aktuell 7,7 Prozent ist das Wirtschaftswachstum der Chinesen zwar schwächer als in den vergangenen Jahren. Es übertrifft jedoch das Wachstum in Europa und den USA deutlich.
Eine weitere Variable ist der UD Dollar, welcher sich aktuell auf seinem Jahreshoch befindet. Ein starker Dollar bremst das Wachstum, denn wie alle Rohstoffe wird auch Kupfer in der amerikanischen Währungseinheit gehandelt. Sollte es mit der amerikanischen Wirtschaft weiter aufwärtsgehen, wird auch der Dollar weiter steigen. Von einem robusten Wachstum in den USA kann bis jetzt jedoch keine Rede sein. Die neuesten Berichte vom Arbeitsmarkt meldeten steigende Arbeitslosenzahlen. Zudem wirkt sich der starke Dollar auf die Exporte des Vereinigten Staaten aus.
Insgesamt scheint sich jedoch der seit einigen Jahren bestehende Trend weiter fortzusetzen: der Kupferpreis sinkt. Anlegern könnte deshalb empfohlen werden, langfristige Zertifikate abzuschließen und dabei weiter auf Short zu setzen. Gewinnmitnahmen (Take Profit) können z.B. bei rund 6500 US Dollar gesetzt werden und der Knockout bei 7000 Dollar. Einen großen Hebel ist jeodch immer mit hohem Risiko verbunden, daher sind kleinere Hebel mit einem Hebel von zwei bis acht eher geeignet.
Physisches Kupfer
Gute Zeiten für Käufer des Rohstoffes brechen an, denn der Preis für die Tonne Kupfer hat sich, in den letzten drei Jahren, nahezu halbiert. Durch den fallenden Euro werden aktuell jedoch höhere Preise für die Tonne Kupferschrott veranschlagt als noch vor zwei Monaten. Für Händler ist es jedoch eine gute Zeit ihre Lager zu füllen.